Fritz von Unruh – „Wie dekliniert man Pazifismus?“

Ein deutscher Dichter als Kämpfer gegen drei Weltkriege – Dramatisch-szenische Lesung mit Multimedia

„Das ganze Rudel der Mitläufer, Beamten, Professoren und Generale, die gestern pro Hitler und vorgestern pro Weimar und vorvorgestern pro Kaiser waren und heute schon wieder mit dem Zonenbefehlshabern liebäugeln. … Hinweg mit dem ganzen Geschmeiß, das uns das Recht auf unsere Zerknirschung, das uns die Pflicht zu unserer Erneuerung, das uns die Hoffnung auf Gnade fortschwatzen will …“ (Fritz von Unruh: Rede an die Deutschen, Paulskirche Frankfurt am Main, 1948).

Einen der bekanntesten Bühnenautoren der Weimarer Republik, den 1885 in Koblenz geborenen adeligen Generalsohn, expressionistischen Dichter, Maler, radikalen Demokraten und Pazifisten Fritz von Unruh kennt heute kaum noch jemand.

Angesichts des erneuten Ausbruchs von Krieg und Barbarei und der bislang größten Bedrohung der Demokratie in Europa nach dem 2. Weltkrieg ist die Erinnerung an Fritz von Unruh von brennender Aktualität. Seit dem 1. Weltkrieg, im 2. Weltkrieg und schließlich auch im Nachkriegsdeutschland verkörperte der europäisch denkende Offizier eine alternative, demokratische Traditionslinie von Deutschen. Schlaglichter aus seinem Engagement liefern Denkanstöße bis heute und adressieren den Facettenreichtum des engagierten Pazifismus.

Die mit dramatischen Elementen aufbereiteten und mit bühnenbildnerischen Elementen untermalten Texte aus seinem Leben und Schaffen werden vom Kölner Kabarettisten Robert Griess („Apocalypso Baby. Wir retten die Welt“) und dem Historiker Bernhard H. Bayerlein
rezitiert. Eingestreut werden Spiel-und Multimediasequenzen, Audio und Videopassagen mit Reden und Interviews des Protagonisten, Musikeinlagen sowie Beiträgen von Zeitzeugen.

Im einführenden Teil wird die Biographie des Dichters dargelegt und in den Kontext der Zeitgeschichte gestellt. Ausschnitte aus der Familiengeschichte beleuchten die regionalen Umfelder des Rheinlands, des Exils in Frankreich und in den USA, insgesamt einen weiter zu entdeckenden Koblenzer und rheinischen politischen Dichter.

Die Veranstaltung wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie „Demokratie leben“ der Stadt Koblenz.

Förderer

Preise

VVK & AK: 15,00 €
Schulvorstellung: 7,50 € pro Schüler. Die Vormittagsvorstellung ist ohne Pause.

Termine

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Ansprechpartner

Christina Zirngibl

Diplom- Kulturwissenschaftlerin
KuFa-Managerin, Programmplanung
Kontakt: christina@kufa-koblenz.de
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